Archive for the ‘Die Freizeit’ Category

Ein erlebnisreiches Wochenende

Sonntag, November 25th, 2007

So meine lieben Leser, dieses Wochenende war mal nicht so faul. Ich habe viel gesehen und viel unternommen.
Begonnen hat das Wochenende – wie jedes meiner Wochenenden – mit dem Freitagabend. Allerdings war ich an diesem Abend im Casino Emerald. Ein unglaublicher Ort. Ich war bereits ein paar Mal im Casino Hohensyburg in Dortmund, aber so was hab ich noch nie gesehen.
Es gibt so viele verkappte Existenzen, Spielsüchtige, dort. Die Menschen laufen rum betteln um Geld, suchen nach Gambling-money und haben davon ganz schwarz-graue Finger. Sie sitzen, wie hypnotisiert vor den Automaten und drücken immer wieder die Start Taste. Die Menschen, die ich als süchtig bezeichnen würde, sind ganz unterschiedlich. Bei der weißen Bevölkerung sind es meist ältere Damen, die mit dünnen langen Zigaretten am Automaten sitzen und zwischendurch am Wasser nippen. Oder ältere Herren, die Kaffee trinken.
Bei der schwarzen Bevölkerung ist es gemischter. Sie sehen auch zerrissener und verlebter aus. Da wird dann auch schon mal um Bier oder anderen Alkohol gebettelt. Und es ist schon irre was für eine Faszination von diesen Geräten ausgeht. Ich habe es auch ausprobiert, aber ich bin dann doch zu geizig für so was. Aber wenn man einmal Geld im Automaten hat, will man auch einen Gewinn erzielen und zockt. Schrecklich. Dann spürt man auch die schlechte Luft, das nervige Gedudel der Musik und die Lichtreflexe nicht mehr. Man taucht förmlich in eine andere Welt ein. Es findet auch kaum noch Kommunikation statt, man sitzt einfach nur noch davor. Ich hatte etwas 350 R dabei und nachdem ich 220 Rand verspielt hatte, war für mich Schluss, denn ich arbeite hart für mein Geld. Ich habe die Zeit eher als Studie über andere Menschen genutzt.
Dieses Casino züchtet sich förmlich den Nachwuchs heran, denn rund um das Casino ist so etwas wie ein Freizeitpark gebaut. Bowling, Erlebnisbad, Zoo, nettes Außengelände, Souvenir- und Zuckerwattestände und vieles mehr.
Familien mit Kindern gehen dort ein und aus, essen in den tollen Restaurants und wenn man 18 ist, geht man ins Casino.
Der Rückweg ist dann immer etwas gefährlich und wenn man Pech hat, wird man nach einem Jackpot ausspioniert und auf dem Rückweg überfallen und mitunter sogar getötet. Nee klar, das hätten Jan und Kokkie mir bitte früher sagen sollen, dann wäre ich bestimmt nicht mitgekommen, aber es ist ja zum Glück nichts passiert.
Am Samstag musste dann erstmal ausschlafen, denn es ist nach 5 gewesen, als ich wieder zu Hause war.
Der Rest des Samstags war dann auch recht faul und erst am Sonntag waren meine Akkus wieder aufgeladen.
Heute bin ich dann zum Frühstücken nach Deneysville gefahren, dieser Ort ist etwa 45 Minuten von Parys entfernt. Deneysville liegt am gestauten Vaal, ein herrlicher Ort. Es gibt einen sehr schönen edlen Privat-Yachthafen wo die Reichen und Schönen aus Johannesburg ihr Boot liegen haben. Die Yachten und das Örtchen an sich sind sehr elitär.


Anschließend habe ich noch die Deneys Croc Ranch gesehen. Eine Farm, auf der Krokodile und Emus gezüchtet werden. Das Fleisch der Krokodile und der Emus werden zum Verzehr angeboten und aus der Krokodilhaut werden Handtaschen, Schuhe und ‚Leder Vellies’ gefertigt. Ich habe noch nie so viele Krokodile so nah gesehen. Und die Emus habe ich sogar in ihrem Gehege besucht. Außerdem hat diese Farm ein Löwenpärchen und die Löwenfrau ist tragend. Das oder die Jungen kommen im Januar und dann soll ich wieder kommen, damit ich das Löwenbaby auf den Arm nehmen und streicheln darf. Ok, ist ein typisches Touristenzeug, aber ein bisschen was von dem möchte ich auch mal machen dürfen.


Erläuterungen:

• Emerald Casino: Wer ein bisschen mehr über das Casino erfahren möchte, sollte die Internetseite: http://www.emeraldsafari.co.za/ besuchen.
• Deneys Croc Ranch: Wer mehr über die Farm erfahren möchte, sollte hier nach sehen: http://www.vaalshopper.co.za/croc/index.htm .
• Vellies: Kurzform für veldskoen, was Lederschuhe ähnlich der Moccasins sind.

My lazy weekend

Sonntag, Oktober 28th, 2007

Ich habe euch noch gar nicht an meinen Wochenenden teilhaben lassen, aber dass will ich schnell nachholen. Ich könnte sie auch mit einem Wort beschreiben: „lazy“, aber ich will euch ja auch ein bisschen unterhalten.

Heute ist Sonntag, es ist ein schöner sonniger Tag. Ich bin um 5:45 Uhr aufgestanden, habe ein bisschen Zeit im Badezimmer verbracht und bin dann mit Kaffee und einer lecker südafrikanischen Zigarette der Marke Princeton eine Runde durch den Garten gegangen. Mein erster Blick gilt natürlich wie jeden Morgen dem Pool. Welchen Zustand, welche Farbe und welchen Geruch hat er. Der weniger eifrige Leser wird nun denken, wieso denn dass?

Also gut, nach den letzten starken Regenfällen in der letzten Woche ist der Pool zu einem „frog pond“ mutiert. Das Wasser veränderte von Tag zu Tag seine Farbe – von blau zu türkis zu grün zu dunkelgrün über braun-grün zu schwarz. Klar änderte sich nicht wirklich die Farbe des Wassers, aber es wirkte so. Es bildeten sich glitschige schleimige Algen und weißer Schaum, der Stark nach altem Fisch roh, auf der Wasseroberfläche. Ein „stinky frog pond“ eben. Da will man halt als Ausgleich zum harten Arbeitstag mal die Füße ins Wasser halten oder ein paar Bahnen schwimmen, aber Pustekuchen, denn der Pool gleicht einem Abwassergraben. Dieser Zustand ist nun schon seit 9 Tagen so. Also was tun? Man kann ja nicht mal eben das Wasser ablassen, ihn säubern und dann wieder auffüllen. Denn der Pool ist etwa 15 Meter lang und 5 Meter breit. Die Wassertiefe an der niedrigen Seite beträgt etwa 1 Meter und er schrägt sich dann nach unten bis auf ca. 2, 5 Meter oder so ab. So nun sind alle Mathematiker gefragt: „Wie viel Wasser fasst der Pool?“

Aber auch die, die dass nicht errechnen wollen, können sich denken, dass es eine Menge Wasser ist. Also musste ein Poolguide kommen. Tja, der sah natürlich nicht so lecker aus, wie die Poolguides im TV, aber er war nun 2-mal da, hat insgesamt 12 Liter von ‚was auch immer’ in den Pool gekippt und es wirkt. An der flacheren Seite kann man schon den Grund sehen und es befindet sich kein Krokodil im Pool, denn das könnte ich nun schon sehen. Aber man weiß ja nie…

Nu aber zurück zum Wochenende. Der Rundgang war gemacht, der Kaffee getrunken und die Zigarette geraucht, was nun. Einmal flott ins Büro, den PC anwerfen und Emails checken. Denn dass klappt morgens und am Wochenende am besten. Super ist die Kombination morgens am Wochenende, denn da ist in Südafrika wohl niemand im Netz. Nachdem das erledigt ist, kann man ja mal Frühstück machen, also ab ins Haupthaus und in einen der unzähligen Kühlschränke (es sind zwei große Kühlschränke und zwei große Eisschränke) geschaut. Hmm, Eier, Speck, Würstchen, Wassermelone, Papaya und Toast, klingt doch super. Schnell gemacht und ab damit vor eine südafrikanische Seifenoper.
Hach das Leben kann schon schön sein…
Jetzt noch schnell gespült, die Küche wieder aufräumen und säubern und dann?Also noch eine Runde durch den Garten, neue Blumen und Blüten bewundern und mal den Pool bei Sonne ansehen. Ja, er wird wirklich von Tag zu Tag besser.
Hmm, wie spät es wohl in Deutschland ist? In Südafrika war es 8:30 Uhr also 7:30 in Deutschland. Es ist bestimmt noch Dunkel, schweinekalt und ich laufe in ‚Tank-Top’, Rock und barfuss durch die Sonne im Garten, nee klar.
Noch ein bisschen auf dem Bett gammeln und ein bisschen TV sehen. Nun ist es hier ‚half past ten’ und ich sitze auf der Terrasse im Garten und unterhalte euch ein bisschen. Klingt alles ganz schön ‚lazy’ aber was soll ich auch schon groß machen. Klar könnte ich mich in meinem schicken Polo setzen und raus fahren, aber alleine…

Leute ihr fehlt mir! Wenn ich in Deutschland wäre, würde ich jetzt Jonny anrufen, in voll aus dem Bett holen und ihn mit der Frage nerven: „Frühstücken?“. Er würde etwas Undeutliches murmeln und ich würde ihn in einer halben Stunde noch mal anrufen. Aber hier… Jan hat schon gefragt, ob ich ihm beim Autowaschen helfen möchte. Nee klar, so langweilig ist mir auch nicht. Ich sitze lieber im Garten, schaue den Vögeln, genauer gesagt Schwalben zu, wie sie im Sturzflug auf den Pool zu fliegen und im Fliegen ein Schlückchen Wasser trinken. Ich weiß, ist nicht wirklich großes Tennis, aber besser als Autowaschen.

Gestern, am Samstag, hab ich mir einige Gedanken zu den herrschenden Problemen im Centre gemacht, habe dies auch schon alles am PC ausgearbeitet und werde dies Morgen der Center-Managerin präsentieren. So war der Tag recht schnell rum.
Die Nacht war wieder etwas schwierig, denn es war/ ist Vollmond, da schlaf ich eh schlecht. Und scheinbar nicht nur ich, denn meine Freunde die Fledermäuse scheinen eine Party gemacht zu haben. Ok, ich hab jetzt keine laute Musik gehört, aber sie scheinen Squaredance getanzt zuhaben. Das war vielleicht ein Getrappel und Geflatter über meiner Zimmerdecke. Ich scheine noch mehr Untermieter zu haben, als nur Fledermäuse. Nein nein, ihr braucht mir nicht mit Vampiren oder so zu kommen. Es sind echt Fledermäuse und ich glaub nicht an Vampire, basta!
Meine anderen Mitbewohner, die Mücken und Moskitos, lassen mich nun doch in Ruhe, nachdem ich ein Anti-Mücken-Spray gekauft habe. Ok, ich besprühe mich damit jeden Abend, allerdings im Badezimmer und geh zwischen jedem Sprüher mal wieder zum Atmen ins andere Zimmer, aber es scheint zu helfen. Keine neuen Stiche. Zugegeben, gestern habe ich vergessen beim sprühen meine Uhr abzunehmen und nun ist das Plastik über dem Zifferblatt ganz trüb… Aber es hilft.

Es ist nun ‚quarter past three’ und ich werde mal ins Büro gehen und den Bericht online setzen. Vielleicht fahre ich dann doch noch ein bisschen raus an den Vaal oder so, mal sehen.
Melde mich bald wieder,
Steffi