Ein erlebnisreiches Wochenende

So meine lieben Leser, dieses Wochenende war mal nicht so faul. Ich habe viel gesehen und viel unternommen.
Begonnen hat das Wochenende – wie jedes meiner Wochenenden – mit dem Freitagabend. Allerdings war ich an diesem Abend im Casino Emerald. Ein unglaublicher Ort. Ich war bereits ein paar Mal im Casino Hohensyburg in Dortmund, aber so was hab ich noch nie gesehen.
Es gibt so viele verkappte Existenzen, Spielsüchtige, dort. Die Menschen laufen rum betteln um Geld, suchen nach Gambling-money und haben davon ganz schwarz-graue Finger. Sie sitzen, wie hypnotisiert vor den Automaten und drücken immer wieder die Start Taste. Die Menschen, die ich als süchtig bezeichnen würde, sind ganz unterschiedlich. Bei der weißen Bevölkerung sind es meist ältere Damen, die mit dünnen langen Zigaretten am Automaten sitzen und zwischendurch am Wasser nippen. Oder ältere Herren, die Kaffee trinken.
Bei der schwarzen Bevölkerung ist es gemischter. Sie sehen auch zerrissener und verlebter aus. Da wird dann auch schon mal um Bier oder anderen Alkohol gebettelt. Und es ist schon irre was für eine Faszination von diesen Geräten ausgeht. Ich habe es auch ausprobiert, aber ich bin dann doch zu geizig für so was. Aber wenn man einmal Geld im Automaten hat, will man auch einen Gewinn erzielen und zockt. Schrecklich. Dann spürt man auch die schlechte Luft, das nervige Gedudel der Musik und die Lichtreflexe nicht mehr. Man taucht förmlich in eine andere Welt ein. Es findet auch kaum noch Kommunikation statt, man sitzt einfach nur noch davor. Ich hatte etwas 350 R dabei und nachdem ich 220 Rand verspielt hatte, war für mich Schluss, denn ich arbeite hart für mein Geld. Ich habe die Zeit eher als Studie über andere Menschen genutzt.
Dieses Casino züchtet sich förmlich den Nachwuchs heran, denn rund um das Casino ist so etwas wie ein Freizeitpark gebaut. Bowling, Erlebnisbad, Zoo, nettes Außengelände, Souvenir- und Zuckerwattestände und vieles mehr.
Familien mit Kindern gehen dort ein und aus, essen in den tollen Restaurants und wenn man 18 ist, geht man ins Casino.
Der Rückweg ist dann immer etwas gefährlich und wenn man Pech hat, wird man nach einem Jackpot ausspioniert und auf dem Rückweg überfallen und mitunter sogar getötet. Nee klar, das hätten Jan und Kokkie mir bitte früher sagen sollen, dann wäre ich bestimmt nicht mitgekommen, aber es ist ja zum Glück nichts passiert.
Am Samstag musste dann erstmal ausschlafen, denn es ist nach 5 gewesen, als ich wieder zu Hause war.
Der Rest des Samstags war dann auch recht faul und erst am Sonntag waren meine Akkus wieder aufgeladen.
Heute bin ich dann zum Frühstücken nach Deneysville gefahren, dieser Ort ist etwa 45 Minuten von Parys entfernt. Deneysville liegt am gestauten Vaal, ein herrlicher Ort. Es gibt einen sehr schönen edlen Privat-Yachthafen wo die Reichen und Schönen aus Johannesburg ihr Boot liegen haben. Die Yachten und das Örtchen an sich sind sehr elitär.


Anschließend habe ich noch die Deneys Croc Ranch gesehen. Eine Farm, auf der Krokodile und Emus gezüchtet werden. Das Fleisch der Krokodile und der Emus werden zum Verzehr angeboten und aus der Krokodilhaut werden Handtaschen, Schuhe und ‚Leder Vellies’ gefertigt. Ich habe noch nie so viele Krokodile so nah gesehen. Und die Emus habe ich sogar in ihrem Gehege besucht. Außerdem hat diese Farm ein Löwenpärchen und die Löwenfrau ist tragend. Das oder die Jungen kommen im Januar und dann soll ich wieder kommen, damit ich das Löwenbaby auf den Arm nehmen und streicheln darf. Ok, ist ein typisches Touristenzeug, aber ein bisschen was von dem möchte ich auch mal machen dürfen.


Erläuterungen:

• Emerald Casino: Wer ein bisschen mehr über das Casino erfahren möchte, sollte die Internetseite: http://www.emeraldsafari.co.za/ besuchen.
• Deneys Croc Ranch: Wer mehr über die Farm erfahren möchte, sollte hier nach sehen: http://www.vaalshopper.co.za/croc/index.htm .
• Vellies: Kurzform für veldskoen, was Lederschuhe ähnlich der Moccasins sind.

One Response to “Ein erlebnisreiches Wochenende”

  1. johannes sagt:

    ……….ich habe eine Freundin in Afrika……………..
    Hallo meine Schöne,
    schöne Bilder und schönes Wetter und schöne Tiere und schöne Schiffe und schöne Menschen – ach nein, Du hast mal wieder vergessen einige Bilder der Herren unter zuschieben 🙂 na macht nix, ich will heute mal nicht so streng sein.
    Aber wirklich wunderschön da, schwer nur den Kontrast zu wissen/ahnen, mit den Bildern, die Du jeden Tag auf Deiner Arbeit zu sehen bekommst. Gut, dass wir vorher schon wußten, dass diese Welt ungerecht ist und die Reichtümer falsch verteilt sind und das hier wie dort. Hier nur nicht so extrem und menschenverachtend, aber die gleiche Methode, nur im anderer Gestalt. Wir werden eine gerechtere Welt wohl kaum erleben, aber wir geben die Hoffnung nicht auf und jeden Schritt, den wir tun diese Welt etwas gerechter und friedlicher zu machen, ist ein Stück Glück. So wie Deine Arbeit. Zu meiner Zeit sagte man: „Hut ab!“, vor Deinem Engagement.
    Ich habe Dich lieb und freue mich auf Deine Heimkehr.
    Dein Johannes

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