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Die Ab- bzw. Anreise

Donnerstag, Oktober 11th, 2007

Um ja nicht zu verschlafen habe ich beschlossen, die Nacht durch zumachen. Dem entsprechend müde ja ich dann auch morgens um 04:45 Uhr als die kleine Familienabschiedszene losging. Eigentlich wartete ich auf noch ein paar gut gemeinte Ratschläge aber – oh Wunder – sie blieben aus. Mo fuhr mich zum Flughafen, mein Koffer wog dann tatsächlich 22,5 kg, aber wurde ohne großes Trara befördert. Und nun hatte ich noch fast 2 Stunden Zeit bis „boarding“. Also nach dem bisher teuersten Latte Macciato im KaDeWe bestellte ich mir nun den teuersten Latte Maccioto am Flughafen und knöpfte mir das kleine schwarze Buch vor, was mein Bruder mir als Abschiedsgeschenk von allen in die Hand drückte. Ok, es war nicht nur der teuerste Latte sondern dann auch der salzigste. Muss schon ein merkwürdiges Bild gewesen sein.

Der Flug an sich war turbulenzenlos allerdings hat KLM es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht, die Fluggäste mit dem Essen zu beschäftigen und damit meine ich nicht, dass es rund um die Uhr Essen gegeben hat, sondern dass das was es zu Essen gab nicht wirklich erkennbar war. Weder vom Geschmack noch vom Aussehen. Der Knaller waren die Salate, entweder waren es farb- und geschmackslose Radieschen-, Rettich- oder Wasserkastanienscheiben zusammen mit Staudensellerie, Erben und Schinkenstücken. Dazu gab es kleine Beutelchen mit Toppings, wahlweise fried Onions oder dried Passionsfruit. Hmm, wer’s mag….

Schön war auch die Frühsporteinlage in Amsterdam. Mein Cityhopper – nicht lachen, so hieß das Ding wirklich – hatte es doch tatsächlich geschafft auf einem 45 minütigem Flug eine Verspätung von 45 Minuten einzufliegen. Das schafft nicht mal die Deutsche Bahn. Nun gut, das doofe daran war, dass nun seit einer Stunde „boarding“ war, ich wie eine Bekloppte von dem Gate C1 in der Zone T2 innerhalb von max. 10 Minuten zu Gate F8 in der Zone T8 rennen musste. KLM hat dafür einen schönen „Amsterstam Airport Walker“ mit gates and distance mir zur Verfügung gestellt. Hmm, sie veranschlagen für diese Distanz eine Dauer von 26 Minuten. Im Cityhopper stellte sich mir nun die Frage: Ist das wohl zu schaffen? Meine Lieben, es geht. Man muss nur schnell, rücksichtslos und dreist sein. Dreist um sich an der Schengen-Grenzpassage vorzudrängeln und dem netten Zöllner mal Dampf unter dem Hintern zumachen. Ich war zwar die letzte an Board aber an Board.

Tja, ich war zwar an Board aber eigentlich wollte ich doch noch eine rauchen und was viel schlimmer war, ich wollte/ muss doch zum Klo. Also verschieben wir das mal auf die Zeit nach dem Start.

Die Dame neben mir trank entweder Weißwein, schlief oder trank Weißwein oder schlief. Wenn man eine volle Blase hat, ist das schlafen der Dame neben einem – die ja am Gang saß, während ich am meinerseits verhassten, sonst allseits beliebten Fensterplatz saß – echt lästig. Ach was sollst, dann muss man halt warten, bis sie Weißwein trinkt, dann ist sie zwar angesäuert, dass sie den kleinen Tisch, wo die Piccoloo-Flasche und das original KLM Plastikbecherchen mit dem Schriftzug „Coca Cola“ drauf steht, hochklappen muss und ihr lecker Weinequipment so lange festhalten muss. Aber mir doch egal, denn ich ‚’muss’ halt und die Blase drückt wirklich.

Ich will euch an dieser Stelle von der Beschreibung des Flugzeug-WC verschonen, aber eins muss gesagt werde. Es gibt ja Leute, die prahlen mit Geschichten, dass sie schon mal Sex im Flugzeug-WC hatten. Nee klar, die meinen bestimmt nicht diese WC’s wo man bereits mit runtergelassenener Hose rückwärts rein muss, oder? Bin ja kein Spanner, aber DAS will ich sehen, Sex im Flugzeug-WC. Keine Angst, ich will nicht noch als dritte Person in diese winzige Kabine. Ich bleib einfach im Gang stehen, die Türe wird eh nicht zu gehen!

Genug davon, oder soll ich noch ein bisschen über Flugzeug-WC’s in ausgebuchter Maschine auf einem Langstreckenflug schreiben? Ach nee, vielleicht an anderer Stelle zu einem späterem Zeitpunkt. […]

Dafür hier lieber einen kleinen Eindruck meiner Aussicht aus dem Flieger:

Blick auf die Alpen

[…] Auch als die Blase leer war, war an Schlafen nicht wirklich zu denken. Ich bin ja ein Freund bzw. eine Freundin der schwarz-südafrikanischen Kultur und auch Musik, aber doch bitte nicht wenn man schlafen will. Denn – tatata – ich hatte scheinbar einen ganzen schwarzen Gospelchor an Board. Joo, nett!

Nun gut irgendwann waren wir dann heil gelandet, jetzt noch die Passport-Kontrolle, Koffer vom Gepäckband gefischt, noch mal fix aufs Klo und dann zum Ausgang wo die nächste Aufgabe wartet. Kokkie und Jan erkennen, die mich ja abholen wollen. Nee wie schlau, die beiden standen da mit einem Schild mit meinem Namen in der Hand. Nun flott zu AVIS um dort zu erfahren, dass der Wagen zwar der bestellte Polo ist – hab ich schon erwähnt, dass der Polo ein sehr schönes Auto ist – aber er lediglich bis zum 10.November gebuchen ist. Jaja, in southafrica is all very slow. Diesen Satz höre ich hier immer wieder. Egal, den Wagen im Parkhaus gesucht und dann bisschen mehr als eine Stunde nach Parys gefahren. Meine kleines Häuschen bezogen, Koffer ausgepackt und ganz flott ins Bett.