Die Lewe in Parys

Den heutigen Bericht möchte ich mal dem südafrikanischen Essen widmen. Diejenigen, die mich kennen, wissen ja, dass ich gerne südafrikanischen Wein trinke und dass es kaum etwas gibt, was ich nicht esse. Ausnahmen sind Lachs, Muscheln, Rosenkohl, Innereinen und dies war es eigentlich auch schon. Kaum war ich angekommen, fragte Kokkie mich auch schon, ob ich spezielle Wünsche bezüglich des Essens habe, ob ich auf irgendetwas allergisch bin oder ob ich wohlmöglich Vegetarierin bin. Ich überlegte kurz, ob ich sagen sollte: „Nee, aber Veganer Stufe 5, ich esse nichts was einen Schatten wirft“. Entschied mich aber dagegen und antworte, dass ich lediglich auf Lachs allergisch sei. Das englische Wort für Rosenkohl viel mir nicht ein (sprouts) und ich dachte, naja, dann isst’e den halt. Im Laufe der einstündigen Autofahrt fiel mir dann die Sachen mit den Innereien ein. Shit, was heißt zum Teufel Innereien auf Englisch. Ok, dann zählst’e halt alles auf, was du nicht magst. Also: tongue, brains, lung, heart, liver, stomach … Bis hierher pflichte mir Kokkie bei und nickte fleißig, als ich aber kidney sagte war sie echt enttäuscht. Denn es gibt doch nichts Leckeres als gebratene Nieren mit Pilzen zum Frühstück, meint sie. Ich sag euch, ich bin so froh, dass mir diese Innerei-Geschichte noch eingefallen ist. Die Vorstellung morgens gebratene Nieren auf dem Teller zu haben erschaudert sich schon sehr! Zum Glück hatten wir dies geklärt, aber es ist schon interessant was man hier so isst. Zum Frühstück gibt es hier immer was Gebratenes. Eier – sunny side up- , Würstchen, Speck, Hamburger, Omelett, Fischstäbchen, oder Tomaten. Dazu gibt es immer Toast, Butter, Marmelade und Instantkaffee. Zum Lunch gibt es Muffins oder kleine Käse-Brötchen mit Butter und Marmelade, dazu trink man Tee, eigentlich pappsüß mit Milch. Als Supper gibt es tolle Kombinationen. Heute zum Beispiel gab es Hühnchen mit Reis, brauner Sauce, gebackenes Gemüse (Zwiebeln, Kürbis, Paprika, Süßkartoffeln, etc) und Kartoffeln. Alles Lecker, aber die Kombi Reis und Kartoffeln ist schon komisch…Interessant finde ich auch, dass man in jedem Supermarkt eine Theke findet, die einer Pommesbude gleicht. Dort werden warme Speisen, Pommes, gebratene Hähnchen und ähnliches angeboten. Selbst das „Nationalgericht“ pap wird dort angeboten. Pap ist ein pappiger Maisbrei, der kaum Eigengeschmack besitzt und mit dem man auch gut Löcher in der Wand verschließen könnte. Der Knaller ist, dass es sogar Maggi-fix für pap zu kaufen bekommt. Ok, nicht von Maggi aber von Knorr…Hier gibt es überhaupt viel Instant, Fertigprodukte, Würz- und Backmischungen zu kaufen. Ich habe heute mit Kokkie gebacken. Ok, wir haben eine Backmischung für Muffins mit der Geschmacksrichtung Banane-Walnuss mit Eiern und Öl vermischt, in eine Form gefüllt und in den Ofen geschoben. Aber genau das ist hier backen!
Das Gemüse, das es zum Abendessen gab, ist auch schon fertig im Folienpack im Kühlregal des Supermarkts zu finden. Das Hähnchen kam aus dem Eisschrank, der Reis aus der Tüte, die Sauce für den Reis und die Marinade für Huhn ebenfalls, lediglich die Kartoffeln waren frisch.Verrückte Welt. Es wird eine Menge Müll durch diese Fertigprodukte produziert, alles ist in Einwegverpackungen, sei es Milch, Saft oder Wein. Denn auch Glas kommt in den normalen Müll, neben Papier, Pappe und beispielsweise Batterien. Und dann regt man sich über den Klimawandel auf und das niemand etwas dagegen unternimmt. Huch, jetzt bin ich aber ganz vom Thema Essen abgekommen. War aber auch so weit fertig damit. dirty-pool.JPG
Vielleicht zum Abschluss noch ein paar Worte zum Pool. Ich hab mich ja ein bisschen darüber ausgelassen, dass Kokkie mir ihre Probleme zum Thema: „Der Pool ist nicht ganz blau“ erzählte. Ich muss nun zugeben, dass sie Recht hat. Der Pool ist nicht ganz blau und dies ist noch geschönt!!! Seit den Gewitterstürmen Ende der letzten Woche ist der Pool grün, braun und total ekelig.
Ich mag nicht mehr darin schwimmen und begründete dies Kokkie gegenüber damit, dass ich Angst hätte, dass sich ein Krokodil darin befindet, da man ja nichts sehen könnte, nicht mal den Grund. Ich meinte das mit dem Krokodil natürlich als Scherz, aber sie sagte, ja schwimm mal besser nicht, denn es könnten Krokodile drin sein. Schluck! Ich hoffe, sie wollte mich auf den Arm nehmen. Aber macht euch doch selber ein Bild vom Zustand des Pools.

3 Responses to “Die Lewe in Parys”

  1. Isa sagt:

    Hellas du da unten!
    Soso, du hast dich also nicht als Veganer Stufe 5 geoutet?? Du isst Sachen die einen Schatten werfen?! Pfui! ^-^
    Übrigens: Ich bin eine frisch gebackene Universitätsabsolventin. Hehe. Juhu.
    Viel interessanter sind aber die Sachen die du hier so alle schreibst. Also: Mach weiter so, ich mag’s! =)

    Isa

    P.S: Hab grad einen Bericht über Biltong aus Deutschland gesehen. Bringsuwasmiiiiit? *g*

  2. Julia sagt:

    Schön, dass du uns so brav auf dem Laufenden hälst. Hoffe du konntest das Wochenende wirklich zum entspannen und Eindrücke verarbeiten nutzen.
    Als ich gerade deinen Eintrag gelesen hab, musste ich sofort an die Briten denken. Die essen zum Frühstück ja auch Kidneys, aber im Gegensatz zu deinen Mitfrühstückern meinen die Gott sei Dank die Bohnen. 😉
    (Oh, Mann ich kann es nicht lassen mit diesen doofen Anti-Witzen^^; aber du hast ja ab und an auch meinen Humor ;))
    LG
    Julia

    PS: Ich hab das jetzt zum 3(!) mal geschríeben, weil immer alles weg war, nur weil ich die Frage nicht beantwortet habe oder keine E-Mail angegeben hab…^^ *grml

  3. Birgit sagt:

    Hallo Steffi, mal einen ganz lieben Gruß hier lass…..ich bewundere Dich ….komm heil und gesund zurück
    Birgit

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