everything is slow und die wilden Tiere

Meinen heutigen Bericht möchte ich zwei Themen widmen:

  1. dem Ausspruch „everything in South Africa is always slow“ und
  2. den “wilden” Tieren – hat ein bisschen was mit Statistik zutun, aber wartete es einfach ab.

Immer wieder höre ich, dass alles in Südafrika langsam ist und es wird sich immer wieder darüber beklagt. Meine Erfahrungen können dass nur bestätigen. Ja, alles ist langsam. Nehmen wir mal das Beispiel Internet. Ich brauche doch tatsächlich mindestens 10 Minuten um mich bei meinem Provider in meinem Webmail-Account anzumelden. Hm, in Deutschland brauche ich dafür höchstens eine. Dann ist der Computer und /oder das Internet so langsam, dass ich noch nicht einmal Fotos in mein Internettagebuch einstellen kann (Aber dafür gibt es ja zum Glück Jonny). Allerdings benötige ich noch mal rund eine Stunde, nachdem ich mein Account geöffnet habe um eine Email zu schreiben und evtl. auch noch Fotos als Anlage, einzufügen. Ich scheine einfach zu viel zu erwarten.

Und wehe, die Email ist mit der Anlage größer als ein MB. Vergiss es, dann wird sie halt nicht gesendet.

Hier schein aber auch die Uhr anders zu ticken. Ich meine nicht, dass die Stunde mehr als 60 Minuten hat und die Minuten sind auch hier 60 Sekunden lang und so weiter. Ich meine, dass wenn man 9 Uhr sagt, es auch mal 10 Uhr oder halb Elf werden kann. Kein Problem, man übt sich in Geduld und wartet entweder oder man läst es. Aus Heute kann auch mal schnell morgen oder sogar nächste Woche werden. Alles eine Frage der Geduld und der südafrikanischen Gelassenheit, die man hier nötig braucht.

Es herrscht hier so ein bisschen eine „Ja-Ja-Mentalität“ ganz nach dem Motto „komm ich heut nicht, komm ich vielleicht morgen“.

Die Menschen hier scheinen nicht wirklich in Eile zu sein, auch nicht im Supermarkt. Es wird gebummelt, im Weg gequatscht, die Leute sehen sich das Brot auch erst viermal an, bevor sie es in den Wagen legen, gehen dann einen Meter, kommen noch mal zurück, schauen noch mal, nehmen doch ein anderes, Fragen noch mal nach, und dies alles in einer Gelassenheit, ob sie nichts anderes zutun hätten. Auch die gleiche Art und Weise wird auch die Straße überquert. Ich sagte ja bereits, die ganze Stadt ist ein einziger Zebrastreifen.

Es gibt allerdings auch eine Ausnahme. Der Straßenverkehr. Laut Gesetz sind innerhalb der Stadt 60 km/h erlaubt, diese werden auch komplett ausgereizt. Es wird durch kleine Straßen genauso gebrettert wie durch große Hauptverkehrsstrasse. Und eigentlich fährt man in der Stadt mind. 80 km/h. Man muss sich hier anpassen oder man hat verloren. Ok, ich fahre nur 60 max. 70 km/h, aber halte mittlerweile auch nicht wirklich an Stoppschildern. Nur so antäuschen, dann weiterfahren und alles im 2. Gang.

Die wilden Tiere….

Hab ich schon erwähnt, dass ich einen Baboon (Affen) gesehen habe? Ok, ich saß im Auto und er am Straßenrand, aber „mitten“ in der Stadt auf dem Weg zu meiner Arbeitsstelle. Ich hab gedacht mich laust der selbige, aber es ist wahr. Ich habe einen Affen in der freien Natur gesehen. Die anderen wilden Tiere, die immer wieder plötzlich und unerwartete die Straße überqueren sind Kühe. Hier gibt es scheinbar keine umzäunten Weiden oder Kuhhirten oder so, denn die Kühe laufen hier einfach frei herum, grasen mal auf der einen Seite der Straße, mal auf der anderen. Ob sie und wie sie abends nach Hause finden, ist mir ein Rätsel, aber irgendwie scheint es zu funktionieren.
Hmm, ihr fragt euch bestimmt, wo ist die Statistik? Kommt jetzt! Der nächste Absatz ist allen Päda-Statistikern gewidmet, die in den Genuss gekommen sind, eine Vorlesung bei Frau Rahn erlebt zu haben.

Frau Rahn hatte doch immer die besten Beispiele: Rauchen und Fitness, der Blinde und der Einäugige unter den Sehenden und die Kausalität von Kindergeburten und Störchen. Die Statistik besagt doch, dass es in den Regionen, in denn es viele Störche gibt auch viele Kinder geboren werden. Dies ist bewiesen, allerdings besteht doch nur eine „einseitige Kausalität“, denn nicht überall wo Störche sind werden Kinder geboren und auch nicht überall wo Kinder sind, sind auch Störche. Oder wie war dass? Ist auch nicht ganz so wichtig, denn hier gibt es viele Störche (sehe jeden morgen einen im Garten) und viele Kinder (habe zwischen 140 und 200 Kinder täglich im Centre)……

Die wildesten Tiere, die ich bisher gesehen habe, sind nach wie vor die unzähligen Insektenarten. Mücken, Moskitos, Spinnen, kleine Ameisen, mittlere Ameisen, große Ameisen, Libellen, Käfer und natürlich meine besten Freunde und Mitbewohner, die Fledermäuse. Hey, nennt mich einfach Batgirl….

In diesem Sinne
sala hantle (bye-bye [oder für Tim und Verena „bucht-bucht“] auf Sesotho)

Steffi

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